Split/Second: Velocity Test


Schnelle Autos und rasante Action, nichts anderes möchte uns Split/Second: Velocity bieten. Das neuste Werk von den Machern des Überraschungshits Pure lässt es richtig krachen. Ob die flotten Flitzer überzeugen können oder ob Split/Second doch lieber in der Werkstatt geblieben wäre, erfahrt ihr in nachfolgendem, völlig gemütlichen Test.

Alarm für Cobra 11 lässt grüßen!
Split/Second: Velocity ist ein reines Action-Rennspiel, da sollte die Story doch eigentlich eine unter geordnete Rolle spielen, dennoch möchte ich sie euch nicht verheimlichen. In der Kampagne spielt man einen Darsteller, der sich in einer fiktiven TV-Actionserie hinters Steuer spezieller Filmautos setzt. Und wäre dies noch nicht aufregend genug, ist seine „Spielwiese“ voller mit Sprengstoff präparierter Kulissen gespickt. Natürlich muss man sich auch gegen Gegner durchsetzen und je nach Abschneiden erhält man Credits in bestimmter Höhe. Mit diesen Credits können dann nach und nach weitere Fahrzeuge, Rennmodi und Strecken freigeschalten werden. Darüber hinaus kann man sich auch für spezielle Elite-Events qualifizieren, durch die man Zugang zur nächsten Folge von Split/Second erhält.


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Bomb ihn von der Straße
Powerplays, das ist das richtige Stichwort wenn etwas Action in das Rennen kommen soll. Mit Powerplays kann man nämlich an vordefinierten Stellen die ein oder andere Explosion auslösen, mit denen man die Gegner aus der Spur bringen oder sie gar gleich zerstören kann. Damit das Ganze aber nicht zu einem „Shooter“ verkommt, muss man erst einmal Energie sammeln, die für Poweplays benötigt wird. Eine Energieanzeige, die in drei Teile aufgeteilt ist, zeigt den aktuellen Stand der Dinge an. Um die Energieanzeige aufzufüllen muss man entweder driften, springen oder hinter dem Gegner draften (im Windschatten fahren).

Ist ein Abschnitt von drei gefüllt, dann kann man ein Level 1 Powerplay auslösen. Sind alle drei Abschnitte mit Energie gefüllt, dann kann man Level 2 Powerplays auslösen. Die Stärke der Zerstörungskraft hängt dabei vom gewählten Level des Powerplays ab. So jagen Level-1-Powerplays beispielsweise eine Tankstelle in die Luft, während Level-2-Powerplays ganze Wolkenkratzer in Schutt und Asche legen können. Während man Level-1-Powerplays mit etwas Übung relativ einfach ausweichen kann, sieht das bei Level-2-Powerplays schon etwas anders aus. Aber dafür brauchen sie ja auch mehr Energie.



Mit den Powerplays kommt natürlich auch eine kleine taktische Note in das rasante Rennspiel. So kann man mit Powerplays im richtigen Moment einige Plätze gut machen. Je nach dem wann man es nutzt, kann es sogar mehr als nur einen Gegner von der Strecke holen.

Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass der Reiz der Powerplays im Laufe des Spiels stark abnimmt. Zu vorhersehbar sind sie und dementsprechend auch nicht mehr sonderlich spektakulär. Dadurch, dass sie an festen Stellen genutzt werden können, ist das Ganze sehr berechenbar und damit nicht mehr wirklich interessant. Zwar lernt man in anderen Rennspielen auch nach und nach die Strecke, in Split/Second wird aber so ein wichtiger Teil des Spiels plötzlich ausgeblendet, als hätte es ihn nie gegeben. So sinkt auch der Spielspaß, da einfach nichts neues nachkommt.

Anspruchsvolle Raserei
Der Schwierigkeitsgrad, der leider nicht anpassbar ist, hat es teilweise ganz schön in sich. Gerade gegen Ende des Kampagne-Modus dürfte man das ein oder andere Rennen mehr als nur ein Mal fahren, um auch nur in die Nähe des Siegertreppchens zu gelangen.


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Teilweise nervt auch gewaltig, dass wenn man auf Platz 1 abgeschossen, gleich mehrere Plätze nach hinten durch gereicht wird, da die Gegner meistens im Pulk unterwegs sind. Grundsätzlich ist die KI der Gegner aber in Ordnung, was besonders im Multiplayer-Modus zu spannenden Rennen führt.

Abwechslungsreiche Spielmodi
Insgesamt bietet Split/Second sechs, teilweise recht kreative, Rennmodi. Vom klassischen Rundenrennen bis hin zum Knockout-Turnier ist alles dabei. Ausgefallener wird es bei Modi wie beispielsweise dem „Luftangriff“, in dem man von einem Kampfhelikopter verfolgt und beschossen wird. Das scheinbar einfache Ziel: Komme heil in einem bestimmten Zeitlimit von A nach B. Bei einem ähnlichen Spielmodus muss man Tanklaster überholen, die wiederum mit explosiven Fässern umsich schmeißen. Und diese sind alles andere als berechenbar!


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Alles im Allem sehr abwechslungsreich und auch etwas mehr als lediglich die bekannten Rennmodi.

Schönes Spektakel
Optisch mach Split/Second schon etwas her. Die Umgebung ist meist sehr detailliert gebaut und biete viel zum Ansehen und Bewundern. Insgesamt ähneln die Stecken aber dann doch zu sehr aneinander, sodass man sich etwas mehr Vielfalt gewünscht hätte. Der Kontrast ist teilweise auch etwas zu hoch, passt sonst aber perfekt ins Bild. Überzeugen kann auch das Geschwindigkeitsgefühl und die Explosionen, die zu mächtig Adrenalin im Spieler führen.


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Lust auf ne Partie Split/Second?
Wirklich entfalten kann sich der Spielspaß von Split/Second im Multiplayer. Es macht einfach mehr Spaß gegen menschliche Gegner zu spielen und diese mit dem ein oder anderen Powerplay grün und blau zu ärgern. Split/Second erweckt im übrigen wieder den Splitscreen auf dem Computer zu neuem Leben. Endlich kann man wieder an einem PC seinen besten Kumpel zu einer flotten Fahrt herausfordern.

Solide Steuerung und abstrakte Autos
Die Steuerung am PC erfolgt in den meisten Fällen wohl erst einmal per Tastatur. Dies funktioniert eigentlich sehr gut. Mit den Pfeiltasten steuert man sein Fahrzeug und mit der rechten STRG-Taste bzw. der Umschalt-Taste aktiviert man ein Powerplay des ersten oder zweiten Levels. Wirklich dosieren kann man mit der Steuerung die Fahrt zwar nicht, dafür ist das aber auch nicht nötig. Wer möchte, kann jederzeit auf das Gamepad zurückgreifen, sofern man denn eins hat.

Die Autos, bzw. Fahrzeuge sind alle frei erfunden. Insgesamt stehen 27 unterschiedliche Boliden zu Verfügung. Optisch ähneln sie sich aber meist, lediglich die Lackierung kann man selbst umstellen. Je nach gewählten Fahrzeug gestaltet sich auch das Spiel. So trotzen zwar bullige Geländewagen den Powerplays, dafür beschleunigen sie nur langsam. Schnelle Flitzer haut es da schon leichter aus der Kurve, dafür sind sie aber zum einen schnell und das driften ist mit ihnen auch dementsprechend leichter. Etwas mehr Freiraum hätten die Entwickler dem Spieler bei den Fahrzeugen durchaus lassen können, dies ist aber nur eine kleine Nuance, die einem Spieler mehr, dem anderen weniger kümmert.

Fazit
Eins ist klar, Split/Second: Velocity macht richtig Laune! Ob alleine oder im Multiplayer-Modus, kurzfristig begeistert das Racing-Spiel. Auf die Dauer kann Split/Second: Velocity aber leider nicht von sich überzeugen. Das wichtigste Feature, die zerstörerischen Powerplays, sind leider nach nur wenigen Rennen bekannt und können so nicht mehr ihre Wirkung entfalten. Schade eigentlich, denn auch in Sachen Optik und Sound macht Split/Second: Velocity eigentlich alles richtig.
Damit eignet sich Split/Second: Velocity aber als Titel, den man immer wieder mal aus der Schublade ziehen kann, um einige Stunden Spaß zu haben – auch wenn mal die Freunde wieder vorbei schauen.


Bewertung

84/100
Story: (8/10)
Grafik: (8/10)
Sound: (9/10)
Steuerung: (8/10)
Atmosphäre: (8/10)
Umfang: (7/10)
 
Gesamt: (84/100)

Split/Second: Velocity Screenshots

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