Lost Ark Test

Lost Ark Test

Das MMORPG Lost Ark aus dem koreanischen Entwicklerstudio Smilegate RPG erfährt gerade einen regelrechten Hype. Tausende Spieler aus der ganzen Welt strömen auf die Server des Spiels, das von Amazon gepublished wird. Aber wird Lost Ark dem Hype gerecht? Oder verpufft die Spielerfreude doch eher schnell?

Story

Die Spieler werden in dem Game in die Welt von Arkesia gezogen. Es herrscht ein Jahrhunderte andauernder Krieg zwischen Menschen und Dämonen. Das Ziel der beiden Seiten ist aber gleich. Sie wollen die sieben Teile der Arche finden und zusammensetzen, aus der die Götter am Anbeginn der Zeit das Universum und damit auch Arkesia geschaffen haben. Als die Götter sahen, welche Macht ihre Arche besaß und wozu diese Macht genutzt werden könnte, zerbrachen sie die Arche in sieben Teile, die sie überall in Arkesia verteilten. Aber es war schon zu spät. Die Dämonen waren vom grenzenlosen Potential der Arche angezogen in die Welt eingedrungen.

Als Spieler macht man sich auf die Suche nach den sieben Teilen der Arche, um den Ursprung der Schöpfung wieder zusammen zu setzen. Nur mit der Kraft der Arche besteht noch eine Chance, die Dämonen wieder von Arkesia zu verbannen und der Welt den Frieden zu bringen, auf die sie schon so lange wartet.

Innovatives Gameplay oder kalter Kaffee?

Das Gameplay von Lost Ark ist keine bahnbrechende Neuerung auf dem MMO-Markt. Als Spieler läuft man mit seinem Charakter durch die Welt, haut die unterschiedlichen Mobs um und bekommt dafür Loot und Erfahrung. Selbst Veteranen werden schnell erkennen, dass es kaum eine Aktivität gibt, die sich in einem schnellen Handeln erledigen lässt. Meistens müssen die Spieler zehn Dinge hiervon sammeln oder zwanzig Monster davon erledigen, bevor eine Quest erledigt ist.

Die Anfangsstunden sind bei dem Spiel auch eher als langes, ausgedehntes Tutorial zu sehen. Denn die richtig anspruchsvollen Areale öffnen sich den Spielern erst im Endgame. Bis sie mit ihrem Charakter Level 50 erreichen, dümpelt Lost Ark eher auf einem mäßigen Schwierigkeitsgrad vor sich hin. Das hat zu Folge, dass die Spieler alle Quests bis zu diesem Punkt alleine meistern können. Koop-Spielen ist zwar möglich, aber gerade bei Story-Missionen nicht sinnvoll. Es kann immer nur ein Spieler die Zwischensequenzen betreten. Sein Koop-Partner darf in der Zeit einfach nur rumstehen und sich buchstäblich seine Schuhe ansehen.

Lost Ark Charakterauswahl
Lost Ark Charakterauswahl – Jeder Charakter punktet mit unterschiedlichen Fähigkeiten

Schaffen die Spieler es aber, die Level 50 Hürde zu knacken, können sie endlich in Raids mit anderen Spielergruppen in die richtig knackigen Instanzen gehen und sich um die letzten Teile der Arche kloppen. Aber auch im Endgame wartet noch jede Menge Grinding und Zeitstreckung.

Die Grafik – Verwöhnung der Augen?

Die Grafik bei Lost Ark ist auch keine Besonderheit, allerdings stellt sie einen kleinen Lichtblick in dem Game dar. Die verschiedenen Areale sind schön und abwechslungsreich gestaltet und bedienen sich bunt an den unterschiedlichen Segmenten gängiger Rollenspiele. Die Spieler schlagen sich durch verschneite Dörfer, grünende Dschungelgegenden oder brennende Höllenpforten. Wenn ein Held mit seinen brachialen Waffen auf einen Gegner draufhaut oder ihm ein Arsenal an Zaubersprüchen um die Ohren feuert, leuchtet der Bildschirm in Effektfarben, die an ein Silvesterfeuerwerk erinnern könnten.

Lost Ark Grafik

Leider fehlt es bei der Charakteroptik etwas an der Individualität. Gerade im Endgame sieht jedes Rüstungsstück einer Klasse nahezu gleich aus. Für Unterscheidungen müssen Spieler die Angriffs- und Verteidigungswerte vergleichen. Diese optische Gleichheit ist von den Entwicklern allerdings extra programmiert worden, damit gerade die weiblichen Charaktere in ihren knappen Outfits noch besser zur Geltung kommen.

Nummer Sicher beim Sound

Wie es sich für ein gutes MMO mit einer epischen Hintergrundgeschichte gehört, setzt auch Lost Ark auf einen Fantasy-angehauchten Helden-Score, der aber meistens nur in den Sequenzen der Story-Missionen überhaupt richtig zur Geltung kommt. Ansonsten laufen Spieler durch eine vergleichsweise stille Welt, bei der manchmal ein Vögelchen zwitschert oder ein Fluss vor sich hinplätschert. Das führt dazu, dass die Klänge der Kämpfe noch etwas wuchtiger wirken und die Spieler auch nach mehreren Stunden noch gerne mal einem kleinen Creeper vom Feld wischen, weil es gut klingt.

Die Synchronisation der Zwischensequenzen klingt solide, weil Lost Ark auch hier eher die sicheren Wege geht und keine gewagten Experimente eingeht.

Lost Ark Sprachausgabe

Fazit

Lost Ark ist sicherlich nicht das große, alles verändernde MMORPG, auf das Spieler seit Jahren warten. Stattdessen setzt das Spiel auf bekannte Mechaniken, eine ausgewogene Grafik und eine Story, die im Prinzip austauschbar ist. Das ist zwar nicht zwangsläufig etwas Schlechtes. Allerdings fehlt Lost Ark ein Element, das das Spiel in irgendeiner Weise aus der Masse der MMOs herausstechen lässt. Würde kein großer Publisher hinter dem Titel stehen, hätten viele Spieler das Game vermutlich komplett übersehen.

Trotzdem lohnt sich Lost Ark zum Reinschnuppern. Allerdings muss man dafür im Moment viel Geduld haben. Der Andrang ist noch recht hoch, sodass die Warteschlangen der Server ständig überfüllt sind und es sehr lange dauert, bevor Spieler sich überhaupt auf die Jagd nach den Teilen der Arche machen können.

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