Geforce GTX 480 Vorstellung

Spät kam sie, doch nun ist sie endlich da, Nvidia kontert mit der Geforce GTX 480 und schließt endlich wieder zu AMD auf. Zwar ein halbes Jahr später wie der größte und einzigste ernstzunehmende Konkurrent, aber immerhin hat man nun auch eine DirectX-11 Grafikkarte im Repertoire.

Mit Preisen ab 500 Euro aufwärts ist die Geforce GTX 480 alles andere als ein Schnäppchen, aber für Leistung kann man ja schon ein wenig mehr Geld ausgeben. So bietet die Karte nach Herstellerangaben neben DirectX 11 einige weitere neue Merkmale:

  • Ersten NVIDIA-Consumer-GPUs mit der CUDA-Architektur Fermi
  • Neue NVIDIA PolyMorph Engine, eine skalierbare Geometrie-Pipeline, die höchste Bildqualität mit detailreichen Darstellungen ermöglicht
  • Mit der neuen NVIDIA-Technologie 3D Vision Surround können Spiele auf drei Monitoren in vollem Stereoscopic 3D dargestellt werden
  • Der neue NVIDIA GigaThread Scheduler ermöglicht einen bis zu 10-mal schnelleren Wechsel zwischen Grafik- und Physik-Berechnungen; dadurch können komplexere Physikeffekte in Echtzeit gerendert werden
  • Mit der neuesten Generation der CUDA-Architektur kann die Rechenpower der GPU für anspruchsvollste Multimedia-Applikationen genutzt werden
  • Weltweit erste Consumer-GPU, die ein interaktives Raytracing für ultrarealistische Darstellungen ermöglicht.

Quelle: nvidia.de

Widmet man sich dem ersten Punkt, kann man schon ins Schwärmen kommen. So besteht ein Fermi-Chip aus 512 der „CUDA Cores“, wie sie Nvidia nennt. Gesagt werden muss dabei aber auch, dass die GTX 480 jedoch nur 480 davon aktiviert. Grund könnten Fertigungsprobleme sein, genau weiss das wohl nur Nvidia. 32 von diesen CUDA-Cores bilden einen „Streaming Multiprocessor“ (SM), von denen es dann 16 gibt. Jeder SM besitzt vier Texturierungseinheiten und laut Nvidia eine Tessellation-Engine.
Weiter geht man davon aus, dass die Anzahl der Transistoren bei über 3 Milliarden liegen soll, offizielle Angaben existieren nicht.
Insgesamt gesehen ist Fermi auf weit aus mehr ausgelegt, als lediglich der Grafik und kann für Rechenanwendungen jeglicher Art genutzt werden.

Geforce GTX 480 GainwardDie Geforce GTX 480 bringt ein Kampfgewicht von 929 Gramm auf die Waage und ist damit etwas leichter als eine Radeon 5870, die auf 944 Gramm kommt. Darüber hinaus ist sie mit 26,8 Zentimetern vom Slotblech bis zum Ende der Platine auch kürzer als die Konkurrenz die in Forme der Radeon 5870 auf 28 Zentimetern kommt. An zwei DVI-Ports mit Dual-Link und eine Mini-HDMI-Buchse können nach Adam-Riese (der übrigens Adam Ries korrekt heißt ;)) drei Monitore gleichzeitig betrieben werden.

Die Geforce GTX 480 ist im übrigen auch ein ganz schöner Schluckspecht. So gibt Nvidia eine typische Leistungsaufnahme (TDP) von 250 Watt an. Nvidia wäre aber nicht Nvidia, wenn nicht auch noch dieser Wert überboten werden könnte. So traten bei Tests der c’t „sogar Spitzen von bis zu 302 Watt auf. Durchschnittlich verheizt sie beim Spielen 207 Watt. Im Desktop-Betrieb (0,3 Sone) setzt die High-End-Grafikkarte mit 45 Watt ungefähr doppelt soviel wie ihr AMD-Konkurrent Radeon HD 5870 um, im Multimonitorbetrieb sind es bei der GTX 480 sogar inakzeptable 100 Watt.“ Wer nun schon den Diesel-Generator anwerfen möchte, dem sei noch gesagt, dass Nvidia ein mindestens 600-Watt-Netzteil empfiehlt.


Das Problem bei solch einer hohen Leistungsaufnahme sind nicht nur die Stromkosten, die man ja erst am Ende des Monats sieht, sondern die meist lauten Lüfter, die das Ungetüm zu kühlen versuchen. Bei der Geforce GTX 480 kommt ein 65-Millimeter-Lüfter zum Einsatz, der sich lautstark zu Wort meldet. Wie laut der Lüfter aber wirklich wird, hängt nicht nur von der Belastung ab, sondern auch in welchem System sie verbaut ist. Wer die Karte durch externe Lüfter im Gehäuse schön kühlt, der verhindert damit auch, dass die Karte selbst ihren Lüfter komplett hochfahren muss. Tests von golem.de haben ergeben, dass die GTX 480 zwar deutlich lauter als die Radeon 5870 ist, sie aber dafür ein anderes Geräuschspektrum erzeugt.

Doch wie schlägt sich die Geforce GTX 480 im wahren Zocker-Leben gegen die Radeon 5870? Kurz gesagt, in den meisten Fällen ist sie etwas schneller als eine Radeon HD 5870, meist liegen die beiden aber sehr nah beieinander und schenken sich nichts. Richtig profitiert die Geforce GTX 480 von Tessellation. Hier ist sie im Unigine-Benchmark bei vierfachem Antialiasing rund 40 Prozent flinker als die AMD-Konkurrenzkarte HD 5870. Demnach profitiert sie davon aber erst in zukünftigen DirectX-11-Spielen, die auf Tessellation und DirectCompute setzen. Bis dahin kann AMD natürlich wieder aufholen.

Fazit:
Nicht nur durch die schwere Geburt macht es die Geforce GTX 480 einem schwer über sie zu urteilen. Verglichen zur rund sechs Monate alten Radeon HD 5870 ist sie in den meisten Spielen nur etwas schneller, dafür auf Kosten der Leistung und Lautstärke. Punkten kann sie dafür dann, wenn Tessellation zum Einsatz kommt und mit der CUDA-Architektur Fermi eignet sie sich darüber hinaus auch für hardwarebeschleunigte PhysX-Effekte. Doch selbst wer sich zu einem Kauf einer Geforce GTX 480 durchringen kann, wird aktuell knappe Stückzahlen bei den Händlern vorfinden, was sich dann wiederum auf den Preis auswirkt. Wer also mit dem Gedanken über den Kauf einer Karte spielt, der sollte erst einmal abwarten, bis sich die Verfügbarkeit und damit auch der Preis der Geforce GTX 480 wieder stabilisiert haben.

Quellen:

  • http://www.golem.de
  • http://www.nvidia.de
  • http://www.heise.de

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