Disciples 3: Renaissance Test

Zugegeben, Rundenstrategie passt nicht jedem, aber gerade bei dieser heißen Sommerzeit sind gemütliche runden basierte Spiele doch genau das richtige. So kann man sich für die einzelnen Runden viel Zeit lassen und auch zwischen drin jederzeit sich abkühlen. Ist man wieder zurück am PC, kann es weiter gehen, ohne etwas verpasst zu haben. Zu solchen Rundenstrategiespielen gehören die bekannten Vertreter wie Heroes of Might and Magic oder eben auch Disciples, wovon mit Disciples 3: Renaissance nun schon der dritte Teil erschienen ist. Ob auch dieser dritte Teil überzeugen kann, könnte in im nachfolgenden Test, gerne auch in mehreren Runden, erfahren …

Alle gute Dinge sind drei?
Der Vorgänger von Disciples 3: Renaissance ist Disciples II: Dark Prophecy, das im Jahr 2002 erschienen ist. Nun rund acht Jahre später hat sich einiges getan. So gibt es mit dem russischen Entwickler Akella neuen Wind, nach dem die ersten beiden Teile und die entsprechenden Addons vom frankokanadischen Team Strategy First entwickelt wurde. So ist Disciples nun erstmals in 3D und kommt mit einem neuen Charaktersystem für die Haupthelden daher.

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Am Grundprinzip in Disciples 3: Renaissance hat sich aber freilich nichts geändert. Mit einem Held samt Gefolgschaft zieht man los, kämpft gegen Gegner, sammelt Erfahrung und Rohstoffe ein und erforscht auch das ein oder andere Gebäude. Leider ist die Karte auf der man als Held unterwegs ist, teilweise sehr unübersichtlich.
In der eigenen Burg können dann mit den erbeuteten Rohstoffen Gebäude gebaut werden, in denen wiederum Kreaturen verbessert oder auch Zaubersprüche vom Held erlernt werden können.

Sei ein Held…
Insgesamt kann man mit bis zu drei Haupthelden die Welt erkunden. Je nach Klasse gestalten sich auch die Kämpfe des Helden. Mit gewonnenen Kämpfen erhält man Erfahrungspunkte die wiederum zu einem Levelanstieg führen kann, wodurch man seinen Held in Eigenschaften wie Stärke, Geschick oder Intellekt verbessern kann. Darüber hinaus gibt es ein auf den ersten Blick verwirrendes Fähigkeiten-Labyrinth. Dennoch ist es natürlich eine dankbare Abwechslung zu den sonst schon bekannten, fast langweiligen, Fertigkeitsbäumen. In diesem Fähigkeiten-Labyrinth kann man passive und aktive Eigenschaften für den Held freischalten.

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Ohne Stadt ist ein Held nichts!
Neben den Helden spielt die eigene Stadt eine wichtige Rolle in Disciples 3: Renaissance. So kann sich dort der Held nicht nur regenerieren, sondern auch neue Einheiten anheuern. Pro Runde kann lediglich ein Gebäude gebaut werden, man sollte also schon klug vorgehen, um schnell die gewünschten Ziele zu erreichen. Durch den Ausbau der Stadt ermöglicht man im übrigen auch den Aufstieg der eigenen Einheiten. Mit den richtigen Gebäuden wird aus den anfänglichen Hänflingen starke Krieger.

Was in keiner Stadt fehlen sollte, das ist der Magierturm, was im übrigen auch schon im Tutorial von Disciples 3: Renaissance vermittelt wird.

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Zaubern auch außerhalb einer Schlacht
Bisher kennt man es von den meisten rundenbasierenden Strategiespielen so, dass Magie erst im Kampf eingesetzt werden kann. Hier geht Disciples 3: Renaissance einen neuen Weg und ermöglicht nun schon vor dem Kampf den potentiellen Gegner mit einem Zauberspruch zu schwächen oder zu dezimieren. Nach diesem Zauber geht man dann natürlich viel entspannter in den anstehenden Kampf.
Am Anfang ist das eine Gewöhungssache, da man oft vor einem Kampf vergisst, den entsprechenden Zauberspruch zu aktivieren, im Kampf selbst ist es dann schon zu spät. Irgendwann hat man dann aber wie bei den meisten Spielen den Dreh raus und hat auch die Magie im Griff.

Kampf auf dem Hexfeld
Erstmals gibt es nun in Disciples nun auch ein Hexfeld, das als Schlachtfeld fungiert. Bekannt dürfte das Genre-Veteranen zum Beispiel von Heroes of Might and Magic sein. Eine ideale Aufstellung entscheidet im Kampf über Sieg und Niederlage. Die anfälligen Fernkampf-Einheiten sollte man beispielsweise hinter seiner Nahkampffront platzieren, so dass sie von Hinten den Feind schwächen können.

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Aber auch bei dem neuen Hexfeld haben sich die Entwickler einen Clou einfallen lassen. So gibt es auf dem Spielfeld bestimmte Felder, die einem bestimmten Einheitentyp einen Bonus verleihen. Damit kommt ins Spiel natürlich eine weitere taktische Würze, da man nun auch auf eine weitere Positionierung acht geben sollte. Leider scheint das neue Feature die Gegner nicht sonderlich zu Interessieren. Diese stürmen meist sturr nach vorne, ohne einen Nutzen aus den „Fokusfeldern“ zu generieren.

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Um etwas Zufall in einen Kampf zu bringen, werden die Hexfelder vor jedem Kampf zufällig generiert. Wem das generierte Hexfeld also nicht passt, der kann einfach das Spiel noch einmal neuladen. Dies geht Dank „Battlesave“-Spielstand ganz einfach.

Imperium, Legion oder Elfenallianz?
Die Singleplayer-Kampagne teilt sich in die drei unterschiedlichen Völker Imperium, Legion und Elfenallianz ein. Wenn man sich an die korrekte Reihenfolge der aufeinander aufbauenden Kampagnen hält, dann beginnt man mit der Imperium-Kampagne gefolgt von der Legion und der Elfenallianz-Kampagne.

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Allein schon für einen guten Einstieg empfiehlt es sich mit der Imperium Kampagne anzufangen. Die Lernkurve ist hier noch sehr weich, erst gegen Ende zieht der Schwierigkeitsgrad spürbar an. Anders ist es in den beiden anderen Kampagnen. So kann man am Anfang bei der Legion wie auch Elfen nicht auf eine Stadt und deren Boni zurückgreifen. Hier sollte man also schon wissen was man tut, um sich das Leben nicht schwerer zu machen als es tatsächlich ist.
Ab und an wird man seine Frustmomente erleben, diese halten sich aber in Grenzen und eigentlich alle Situationen sind meisterbar. Man muss eben ein wenig experimentieren und die Taktik der jeweiligen Situation/Gegner anpassen.

Grafisch in Ordnung – Sound atmosphärisch
Die Grafik von Disciples 3: Renaissance darf man schon als altbacken bezeichnen. Sie kann nicht in jeder Situation überzeugen, im Großen und Ganzen kann man sich aber nicht beklagen. Für Abwechslung sorgen die durchaus gelungenen Effekte.

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Die Hintergrundmusik kann durchaus gefallen. Zwar wiederholt sie sich desöfteren, dennoch trägt sie stark zur Atmosphäre bei. Etwas schade ist, dass die Entwickler bei der Sprachausgabe gespart haben. Auf diese trifft man nämlich im Spiel viel zu wenig, obwohl sie an der ein oder anderen Stelle durchaus angebracht wäre.

Fazit:
Um ein klares Fazit bei Disciples 3: Renaissance ziehen zu können, reicht ein einfaches Wort: solide. In fast allen Belangen zeigt Disciples 3: Renaissance eine durchschnittliche bis gute Leistung. Für eine spitzen Bewertung und dem Platz auf den Genre-Thron reicht es damit aber nicht. Dennoch bietet Disciples 3: Renaissance Genre-Fans einigen Spielspaß und viele Spielstunden. Wer also ohnehin gerade im Sommerloch steckt, der sollte sich Disciples 3: Renaissance durchaus mal ansehen. Für Interessierte steht auch eine recht große Demo zum Download bereit.


Bewertung

75/100
Story: (5/10)
Grafik: (6/10)
Sound: (7/10)
Steuerung: (7/10)
Atmosphäre: (8/10)
 
Gesamt: (75/100)

Disciples 3: Renaissance Screenshots

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