Anno 1800 Test

Anno 1800

Aufbruch in die neue alte Welt – Mit Anno 1800 kehrt das Entwicklerteam von Blue Byte Mainz wieder zurück auf die Erde. Nachdem die letzten Vorgängerteile den Spieler ins All entführt haben, wird es im jüngsten Teil wieder historischer.

Neues Zuhause in der alten Welt

Anno 1800 beginnt für die Spieler ganz klassisch an der Küste einer verlassenen Insel. Für alte Hasen sind die nächsten Schritte keine große Überraschung. Erst wird ein Kontor errichtet. Danach folgt ein Marktplatz. Anschließend kommen Wohnhäuser, Farmen und Produktionsstätten hinzu. Während der ersten Arbeitsschritte müssen Bauern zu Arbeitern werden. Später steigen sie zu Industriellen auf und begeben sich mit Dampfmaschinen und Elektrik in die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts.

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Damit auch Einsteiger im Idealfall so weit kommen, bietet Anno 1800 einen Kampagnen-Modus mit einer Story um Verrat, Flucht und dem Wunsch nach Gerechtigkeit. Für Anfänger dient die Kampagne eher als längeres Tutorial. Sie können damit lernen, wie sie in der Aufbausimulation ihre Gebäude platzieren, Waren abtransportieren und die Bedürfnisse ihrer Bevölkerung abdecken können. Für Anno-Veteranen bietet die Kampagne dagegen wenig, was sie bisher nicht kennen.

Inselschach

Ist die Einstiegsphase von Anno 1800 noch eher gemächlich, nimmt das Spiel richtig Fahrt auf, wenn die Spieler das erste Mal ihre kleine Insel verlassen und sich auf die Suche nach neuen Welten machen. Wie in Anno 1404 teilt sich das Geschehen im späteren Verlauf auf zwei völlig unterschiedliche Kontinente auf. Bei Anno 1800 liegt ein Schwerpunkt auf der alten Welt rund um das britische Empire. Ist die Startinsel allerdings schon völlig ausgebaut und komplett entwickelt, können die Spieler in Südamerika eine zweite Kolonie errichten. Dadurch stellen sich ganz neue Herausforderungen. Zum einen sind völlig andere Rohstoffe auf den südamerikanischen Inseln verfügbar. Bekannte Ressourcen wie Baumwolle fehlen dagegen. Außerdem wollen die Bauern statt Bier und Anzügen lieber Ponchos und Tequila bekommen. Also muss man immer zwischen seinen beiden Inseln hin und herwechseln. Um Bedürfnisse in der einen Kolonie zu befriedigen, müssen Güter aus der anderen Kolonie per Schiff transportiert werden. Da die Meere aber auch von Piraten durchkreuzt werden, müssen die Spieler ihre Transporte immer schützen. Andernfalls sinken ihre wertvollen Güter schnell auf den Grund des Ozeans.

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Ein Blick für Details

Anno 1800 inszeniert sich selbst mit einer wunderschönen Grafik und einer Atmosphäre, die das Zeitgefühl des 19. Jahrhunderts perfekt einfängt. Überall können die Spieler ihre Bauern und Arbeiter beobachten und sich genau ansehen, was in ihren Städten so vor sich geht. Im Gegensatz zu den Vorgängern lässt sich der Weg einer Ware wieder genau nachvollziehen. Man kann einem Bauern zusehen, wie er ein Feld bestellt und den Weizen erntet, bevor dieser zur Mühle gefahren wird, um später als Mehl vom Bäcker zu Brot gemacht zu werden. Gerade in den futuristischen Anno-Teilen Anno 2070 und Anno 2205 fehlte dieser Detailreichtum völlig.

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Damit die Bewohner einer Kolonie glücklich sind, müssen die Spieler aber nicht nur darauf achten, ob sie genügend Waren produzieren. Sie müssen auch auf Faktoren wie die Umwelt achten. Wer durch zu große Industrieanlagen den Himmel deutlich verschmutzt, der wird von unzufriedenen Arbeitern überrascht, die nicht mehr arbeiten wollen. Das gleiche kann auch passieren, wenn die Presse sich schlecht über die Zustände in den Kolonien äußert. Darum lohnt es sich, wenn man zwischendurch auch darauf achtet, wie es um die äußeren Einflüsse steht, wenn die eigenen Kolonien wachsen und gedeihen sollen.

Wirtschaftsduelle

Besonders viel Spaß macht Anno 1800 wie üblich, wenn man eine Partie nicht alleine bestreitet, sondern sich mit mehreren Spielern im lokalen Mehrspieler oder im Online-Modus misst. Die Spieler können untereinander Handel betreiben, aber sich auch gegenseitig ihre Inseln buchstäblich unterm Hintern wegkaufen – wenn sie denn das nötige Kapital dafür haben. Spieler können sich auch mit Piraten verbünden, um die Schiffe der Mitspieler zu zerstören und so ihrer Handlung erheblichen Schaden zuzufügen. Allerdings verzichtet Anno 1800 größtenteils auf den Ausbau von Militärkräften und Waffen, sondern setzt auf das Lösen der Konflikte durch Wirtschaft und Diplomatie.

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Der Klang der Revolution

Die Soundkulisse von Anno 1800 passt zum Beginn des 19. Jahrhunderts und der industriellen Revolution. Die Hintergrundmusik ist melodisch und erzeugt in Gedanken Bilder vom Meer, von fremden Orten aber auch von Aufbruch und dem Drang zum Forschen und Entdecken. Lediglich die deutsche Synchronisation ist etwas mau. Das fällt leider gerade bei der Kampagne des Spiels auf und lässt die ohnehin etwas eintönige Story noch ein wenig belangloser wirken.

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Fazit

Anno 1800 besinnt sich wieder auf das, was die Spielreihe so beliebt gemacht hat. Spieler können sich in einer wunderschönen Grafik ihre eigenen Zivilisationen errichten und die Geschicke ihrer Kolonien lenken. Das Gameplay ist gewohnt umfangreich, aber einfach erlernbar. Die Soundkulisse passt zur Atmosphäre. Lediglich die deutsche Synchronisation lässt etwas zu wünschen übrig. Insgesamt macht Anno 1800 aber alles richtig und ist genau das, was Fans sich von dem Spiel erhofft haben!

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