Alien Swarm Test


Planen Aliens eine Invasion auf die Erde und versuche dieses Ereignis uns schon jetzt schonend beizubringen? Wie ist es sonst zu erklären, dass nach Alien Breed: Impact mit Alien Swarm nun schon das zweite Alien-Action-Spiel in kürzester Zeit erschienen ist? Ob die Außerirdischen aus Alien Swarm mit denen aus Alien Breed mithalten können, oder sogar eine bessere Figur machen, das erfährt man im nachfolgenden Alien Swarm Test.

Da Alien Swarm etwas später wie Alien Breed erschienen ist, die Spiele sich aber durchaus sehr ähneln, wird in diesem Alien Swarm Test immer wieder Bezug auf Alien Breed: Impact genommen. Vielleicht fällt es so dem einen oder anderen leichter, eine Wahl zwischen den beiden Spielen zu treffen.

Gratis aber nicht umsonst
Alien Breed: Impact, sprich die erste Episode von Alien Breed, ist mit rund 15 Euro alles andere als teuer. Dennoch kann Alien Swarm noch eins daraufsetzen. Das Spiel kostet nämlich überhaupt nichts. Wie Alien Breed kann man auch Alien Swarm über Steam beziehen, muss dafür aber lediglich ein Steam-Konto haben, der Rest ist alles völlig gratis. Warum Valve das Spiel ohne Kosten anbietet, das lässt sich aus der Entstehungsgeschichte von Alien Swarm herleiten. So entstand das Spiel ursprünglich als Unreal Tournament 2004 -Modifikation, die Valve wohl so begeisterte, dass das Unternehmen die Entwickler einstellte. Dort arbeiteten sie an der Left 4 Dead -Serie oder Portal 2 und darüber hinaus auch weiter an Alien Swarm und setzten das Spiel auf die Source-Engine um. Seit dem 19. Juli 2010 kann man es nun auch spielen und das völlig gratis. Umsonst ist das Spiel für den Spieler aber nicht, denn es hat einiges zu bieten, wie nachfolgend festgestellt wird.

Offline oder Online
Im Gegensatz zu Alien Breed: Impact ist Alien Swarm ein reines Onlinespiel. Man kann zwar auch Offline starten, diese kurze Sequenz dient aber nur zur Orientierung. Sprich es steht ein Offline-Tutorial-Level zu Verfügung, wo man sich das erste Mal austoben darf und mit den Funktionen vertraut wird.

Im Grunde ist das Spiel aber selbsterklärend. Von der Vogelperspektive verfolgt man seinen Charakter, der mit einer KI-Gruppe auf Alienjagd geht. Fällt der Spieler im Kampf, kann er einfach eine andere Person in der Gruppe übernehmen, nachher im Onlinegefecht ist dies natürlich nicht mehr möglich. Schon im Tutorial wird deutlich, dass man nur mit einer gut ausbalancierte Gruppe eine Chance gegen die Alienhorden hat.

Officer, Special Weapons, Medic oder doch Tech
Bei Alien Swarm gibt es vier unterschiedliche Charakterklassen. Da wäre der Officer, die Special Weapons, der Medic und der Tech. Jeder Charakterklasse hat natürlich ihre eigenen speziellen Eigenschaften, so heilt der Medic natürlich, während der Tech sich in Computer einhacken kann (dafür müssen Minigames gelöst werden), was ganz hilfreich ist, wenn die Tür elektronisch verschlossen ist. Der Commander hingegen bringt dem Team ein Bonus, während der Special Weapons-Chrakter mit mehr Feuerkraft glänzt.

Zwar beschränkt sich die Wirkung aller Klasse auf circa 80 Prozent des Spieles auf die pure Ballerei, die letztendlich verbleibende 20 Prozent entscheiden aber, ob alle Spieler die Mission überleben, oder aber sterben werden. Wenn der Medic schon nach wenigen Minuten stirbt, oder der Tech es einfach nicht hinbekommt das Tor zu öffnen, dann sieht man meist alt aus.

Ab in den Kampf
Das Ziel in Alien Swarm ist einfach: Überleben und an das ende des Levels zu kommen. Auf mehr muss man im Normalfall nicht achten. Damit die Steam-Community wieder eingebunden wird, bekommt man für jeden getöteten Alien und weiteren Hilfsaktionen bestimmte Punkte, die dann irgendwann zu einem Levelaufstieg führen. Dies wiederum bewirkt neben der uneingeschränkten Anerkennung der anderen Spieler darüber hinaus auch die Freischaltung von weiteren Gegenständen, wie zum Beispiel neuen Waffen.

Im Spiel ist im übrigen Friendly-Fire aktiviert. Wer also nach dem Motto: „Augen zu und Dauerfeuer“ spielt, der kann neben einigen Aliens auch den eigenen Mitspieler ins virtuelle Grab befördern.

Apropos sterben, gestorben wird in Alien Swarm ziemlich schnell. Wer sich einmal von der Gruppe löst hat keine gute Überlebenschancen. Und auch beim Nachladen ist es gut, wenn sich das ein oder andere Gruppenmitglied in nächster Nähe befindet. Das Nachladen ist nämlich unter anderem mit einem kleinen Minispiel verbunden, dieses auch erfolgreich zu bestehen, fällt zumindestens am Anfang im Feuersturm der Gruppe nicht ganz einfach. Eine kleine Nadel bewegt sich auf einen Balken und darf nur in einem bestimmten Bereich sein, wenn man mit der Maus klickt. Passiert das nicht, dauert das Nachladen zu lange und man wird von der Alienmeute zerfetzt.

Die Aliens selbst sind recht abwechslungsreich. So trifft man am Anfang vor allem die Nahkampfspezies, später kommen dann aber auch Aliens die den Fernkampf bevorzugen, oder sich auch schon mal auf den Spieler schmeißen, wo dann nur Heilung hilft.

Grafisch ansehnlich
Man muss schon zugeben, dass die Source Engine nicht mehr das Maß der Dinge im grafischen Bereich bei Computerspielen ist. So präsentiert sie Alien Swarm dennoch ansehnlich, auch wenn man in der letzten Zeit von dem ein oder anderen Spiel mehr gewöhnt ist. Dennoch können die Licht- und Schattenspiele, sowie die Waffeneffekte überzeugen.
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Auch der Sound in Alien Swarm ist solide. Kein Meisterwerk, aber auch kein kompletter Reinfall. Sprechanteile der Charaktere gibt es nur sehr selten und wenn sie dann etwas sagen, dann nur auf Englisch.

Auf die Dauer monoton
Wie auch Alien Breed: Impact krankt Alien Swarm an der Tatsache, dass das Spielen auf die Dauer einfach nur monoton und langweilig wird. Sieben Level, ohne weitere große Überraschungen sind schnell bis ins letzte Eck erkundet und die ewige Alien-Ballerei kann dann auch nicht mehr motivieren. Da sich hier auch Valve das schon gedacht hat und man ohnehin kein Vollpreistitel machen wollte, kommt an dieser Stelle nun die Community ins Spiel. Valve hat den kompletten Programmcode veröffentlicht um angehenden Mod-Programmierer einige Beispiele zu geben. So darf man sich wohl nicht nur über spannende Mods freuen, sondern auch über neue, abwechslungsreichen Karten direkt von den Spielern für die Spieler. Schon jetzt gibt es einige neue Levels.

Fazit
Ein Fazit zu ziehen ist leider gar nicht einmal so einfach. Unter Berücksichtigung, dass Alien Swarm kostenlos ist, kann man natürlich nur dazu raten, das Spiel selbst herunterzuladen und zu testen. Zweifelsfrei hat man mit dem Multiplayer-Modus viel Spaß, vorausgesetzt man hat ein gutes Team. Hier lautet die Empfehlung mit mindestens einen Freund oder Bruder in das Gefecht zu gehen, dann hat man schon einmal einen Rückhalt im Spiel. Schade, dass das Spiel keinen richtigen Single-Player mit einer kleinen, knackigen Story besitzt. So muss sich Alien Swarm leider Alien Breed: Impact ganz knapp geschlagen geben. Meine Empfehlung lautet für Single Player: Alien Breed Impact und für Multiplayer sollte Alien Swarm genau das richtige sein!


Bewertung

78/100

Grafik: (7/10)
Sound: (7/10)
Steuerung: (8/10)
Atmosphäre: (8/10)
Umfang: (6/10)
Multiplayer: (7/10)
Gesamt: (77/100)

Alien Swarm Screenshots

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